Amphibien
Uroplatus Fimbriatus | Plattschwanzgecko
Regenwaldterrarium
1.1 sollte 80 x 80 x 120cm zur Verfügung gestellt werden
Temperatur
Sommer: ca. 25-30°C | Winter: 23-25°C
Ernährung
Lebendfutter
meldepflichtig
Verbreitung
Der Plattschwanzgecko (Uroplatus fimbriatus) ist eine faszinierende Reptilienart, die ausschließlich auf Madagaskar vorkommt. Sein Hauptverbreitungsgebiet sind die tropischen Regenwälder der Ostküste der Insel, wo er sich in dichten, feuchten Waldgebieten mit hohem Baumbestand aufhält. Diese Geckos bevorzugen warme, feuchte Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 22 und 27 °C.
Dank seiner außergewöhnlichen Tarnung passt sich Uroplatus fimbriatus perfekt an die Umgebung an und ist meist an Baumstämmen oder in der Nähe von Blättern zu finden. Sein gefranster Körperrand und die flache Körperform ermöglichen es ihm, sich optisch mit Baumrinden und Blättern zu verschmelzen, was ihn vor Fressfeinden schützt.
Als nachtaktiver Jäger verlässt dieser Gecko erst in der Dämmerung seine Verstecke, um nach Nahrung zu suchen. Er ernährt sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen und anderen kleinen Wirbellosen, gelegentlich nimmt er auch kleinere Wirbeltiere zu sich.
Uroplatus fimbriatus ist ein Baumbewohner und verbringt den Großteil seines Lebens auf Ästen und Baumstämmen. Tagsüber verharrt er regungslos an Baumrinden, perfekt getarnt durch seine blattähnliche Struktur. Bei Bedrohung kann er seinen Körper abflachen, um mit der Rinde zu verschmelzen, oder er zeigt ein beeindruckendes Drohverhalten mit weit aufgerissenem Maul, um Feinde abzuschrecken.
Seine außergewöhnliche Anpassung und sein Verhalten machen ihn zu einem der faszinierendsten Geckos Madagaskars! Plattschwanzgeckos erreichen eine Größe von 25-30cm.
Fortpflanzung
Weibchen von Uroplatus fimbriatus können bis zu fünf Gelege pro Jahr produzieren. Ein Gelege besteht meist aus zwei Eiern, die sorgfältig unter der Laubschicht versteckt werden. Diese gut getarnte Ablage schützt die Eier vor Fressfeinden und sorgt für eine optimale Entwicklung der Jungtiere. Eine ausgewogene Ernährung und eine naturnahe Umgebung tragen dazu bei, dass die Geckos gesund bleiben und sich erfolgreich fortpflanzen!
Optimale Inkubation der Eier
Für eine erfolgreiche Inkubation werden die Eier in Heimchendosen mit feuchtem Vermiculit gelegt und direkt im Terrarium der erwachsenen Tiere ausgebrütet.
Vorteile der natürlichen Inkubation
Im Gegensatz zur künstlichen Inkubation in einem Brutapparat profitieren die Eier von natürlichen Temperaturschwankungen im Terrarium. Dies hat mehrere Vorteile:
- Die Eier sind nicht dauerhaft gleichbleibend hohen Temperaturen ausgesetzt.
- Die schlüpfenden Jungtiere sind oft kräftiger und widerstandsfähiger
- Die natürlichen Bedingungen unterstützen eine gesunde Entwicklung.
Diese Methode ahmt die natürlichen Inkubationsbedingungen im Lebensraum der Geckos nach und trägt dazu bei, robuste und gesunde Nachzuchten zu erhalten.
Aufzucht der Jungtiere
Die frisch geschlüpften Jungtiere werden einzeln in kleinen Plastikterrarien aufgezogen, um Stress und Konkurrenz um Futter zu vermeiden.
- Der Boden wird aus hygienischen Gründen mit Küchenpapier ausgelegt.
- Einige Kletteräste werden als Struktur und Versteckmöglichkeiten bereitgestellt.
Die Jungtiere erhalten kleine Heimchen und Grillen als Futter. Genau wie bei den erwachsenen Tieren ist es wichtig, die Futterinsekten regelmäßig mit einem Vitamin- und Mineralstoffpräparat zu bestäuben, um eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten.
Mit dieser sorgfältigen Aufzuchtmethode wachsen die Jungtiere unter optimalen Bedingungen zu kräftigen und gesunden adulten Geckos heran.
Kalziumzufuhr
Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollte stets auf eine ausreichende Kalziumzufuhr geachtet werden. Besonders trächtige Weibchen haben einen erhöhten Kalziumbedarf, da sie für die Eiproduktion große Mengen dieses Minerals benötigen. Geriebene Sepiaschalen können als natürliche Kalziumquelle angeboten werden. Falls sie nicht angenommen werden, eignen sich auch Gehäuseschnecken, um den Kalziumhaushalt der Tiere optimal zu decken.
Die Haltung im Terrarium
Einrichtung
Damit sich Uroplatus fimbriatus im Terrarium wohlfühlt, sollte die Einrichtung möglichst naturnah gestaltet werden. Hier sind die wichtigsten Aspekte für ein artgerechtes Habitat:
Bodengrund & Laubschicht
- Torf-Sand-Gemisch als Bodengrund – hält die Feuchtigkeit gut und sorgt für ein stabiles Mikroklima.
- Eine Laubschicht aus Eichen- oder Buchenblättern bietet zusätzliche Versteckmöglichkeiten und unterstützt das natürliche Verhalten der Tiere.
Rückwand & Seitenschutz
- Korkplatten eignen sich hervorragend als Rückwand, da sie den Tieren zusätzliche Kletterflächen bieten.
- Die Seiten des Terrariums sollten idealerweise verkleidet werden, um Verletzungen zu vermeiden – Uroplaten können sich beim Jagen an den Glasscheiben die Schnauze stoßen.
Bepflanzung & Klettermöglichkeiten
- Eine dichte Bepflanzung mit Monstera, Scindapsus, Philodendron und ähnlichen Pflanzen sorgt für Deckung und ein optimales Klima.
- Viele Klettermöglichkeiten mit Ästen unterschiedlicher Dicke ermöglichen den Geckos ein abwechslungsreiches und naturnahes Bewegungsumfeld.
Ernährung
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist essenziell für die Gesundheit von Uroplatus fimbriatus.
Geeignete Futtertiere sind:
Heuschrecken, Grillen, Heimchen, Schaben, sonstige Insekten geeigneter Größe
Damit die Tiere optimal mit Nährstoffen versorgt werden, sollte die Nahrung regelmäßig mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten bestäubt werden. Besonders wichtig ist eine ausreichende Kalzium- und Vitamin-D3-Zufuhr, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Temperatur
Die richtige Temperatur und Beleuchtung sind essenziell für das Wohlbefinden von Uroplatus fimbriatus. Die Temperaturen sollten je nach Jahreszeit angepasst werden:
Sommer: 25–30°C | Winter: 23–25°C
Eine Nachtabsenkung auf 18-20°C ist unbedingt erforderlich
Licht
Die Beleuchtungsdauer sollte den natürlichen Jahreszeiten angepasst werden:
Sommer: 14 Stunden
Frühling - Herbst: 10–12 Stunden
Winter: 6–8 Stunden
Zur Beleuchtung des Terrariums werden LED-Lampen verwendet. Um die benötigte Temperatur zu erreichen und gleichzeitig UV-B-Strahlung bereitzustellen, kommt ein 70-Watt-Strahler mit UV-B-Anteil zum Einsatz.
Die Kombination aus LED- und UV-B-Strahler sorgt für ein naturnahes Lichtklima und optimale Bedingungen für die Geckos.
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 70 und 100% liegen, im Winter kann sie tagsüber auf 60% absinken.
Im Sommer wird morgens und abends bevor das Licht ausgeht ausgiebig gesprüht, allerdings sollte im Behälter keine Staunässe entstehen, die Feuchtigkeit sollte im Verlauf des Tages abtrocknen.
Im Winter wird nur jeden zweiten Tag gesprüht.
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